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Pumpkin Pie ♥

Pumpkin Pie ♥

Seit mehreren Wochen dümpelt der Entwurf für diesen Pumpkin-Pie-Beitrag auf meinem Rechner herum. Im Oktober bereitete ich diesen leckeren „Kuchen“ erstmalig zu. Den Artikel dazu schrieb ich dann auf meinem Heimatbesuch in der Weihnachtszeit bei Kerzenschein und Sturm und Regen draußen. Jetzt hätte ich natürlich das Rezept aufsparen und gleich zu Beginn der nächsten Kürbissaison posten können. Aber all die Arbeit, und dann acht Monate warten. Och nöö. Darum also heute ein Kürbisrezept im Januar. Warum denn auch nicht? Ich finde Pumpkin Pie nun weder besonders weihnachtlich noch jahreszeitentypisch. Kürbisse sind schließlich lagerfähige Geschöpfe, die nicht nur während der Haupt-Kürbissaison im Herbst Aufmerksamkeit verdienen!

PumpkinPie

Hier in Kenia bekomme ich sowohl normalen Speisekürbis als auch Butternut-Kürbis zu kaufen. Demzufolge habe ich schon reichlich Rezepte mit Kürbis ausprobiert, vor allem im Oktober/November, als auch in Deutschland meine Lieblings-Blogs alle vor Kürbisideen nur so strotzten. Kürbis-Latte-Macchiato, Kürbisgewürz-Haferflocken-Müsli oder Kürbis-Cookies… Becky von Becky’s Diner widmete den lieben Kürbissen im Oktober sogar einen ganzen Blogeintrag, in dem sie ihre Lieblings-Kürbisrezepte für die Herbstzeit vorstellte.

Auch wenn mein Rezept heute also die typische Kürbiszeit in der Heimat leicht verfehlt, hoffe ich, ihr freut euch über den Pie. Er ist wirklich ein Traum und passt mit all seinen leckeren Gewürzen wunderbar zum Kaffeekränzchen. Geht aber natürlich auch als Nachtisch – oder noch besser Mitternachtssnack! Vorrausgesetzt man hat nachts noch Lust Sahne zu schlagen. 😉

Für Mürbeteig-Böden habe ich vor einiger Zeit eine ganz tolle Entdeckung im Netz gemacht. Inzwischen bereite ich alle Böden dieser Art, ob nun für süßen Pie und eine herzhafte Tarte nach einem Rezept von smitten kitchen zu (im herzhaften Fall natürlich ohne Zucker). Der Teig wird wunderbar blättrig, knusprig… einfach lecker. Überstehende Teigstückchen haben in der Küche so gut wie keine Überlebenschancen! Wer es extrem eilig hat, der kann natürlich auch einen Fertig-Mürbeteig kaufen und direkt bei der Füllung weitermachen.

Zutaten für den Pie-Teig (Menge für 2 Böden bzw. Boden plus Teiggitter)

  • 315 g Mehl
  • 1 EL Zucker
  • 1 TL Salz
  • 225 g ungesalzene Butter, sehr kalt
  • 200 ml eiskaltes Wasser
  • Eiswürfel

Zubereitung des Teigs

Einige Eiswürfel in eine Tasse mit dem kaltem Wasser geben und beiseite stellen. Mehl, Zucker und Salz in einer weiten Schüssel mischen. Die Butter in etwa 2 1/2 cm große Würfel schneiden und zum Mehl in die Schüssel geben. Nun alles mit einem Teigmischer solange verarbeiten, bis alle Butterstückchen nur noch etwa erbsengroß sind. Jetzt etwa 120 ml vom Eiswasser zugießen und mit einem Teigschaber den Teig zusammenbringen. Falls nötig schlückchenweise mehr Wasser dazugeben. Wenn die Teigklumpen in der Schüssel nur noch sehr grob sind, mit den Händen vorsichtig eine Kugel kneten. Teig in zwei Stücke teilen und gut in Klarsichtfolie eingepackt für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen. Der Teig hält sich dort einige Tage, lässt sich aber auch wunderbar einfrieren. Praktisch, da man für diesen Pie ja nur die halbe Menge benötigt. Es sei denn ihr wollt noch ein Teiggitter auf den Pie setzen. Ist bei Pumpkin-Pie aber eher untypisch.

Das Rezept für die Füllung habe ich leicht abgewandelt von Buttered Side Up übernommen. Habe die Gewürzmengen nach meinem Geschmack erhöht und die Mengenangaben leicht dem metrischen System angepasst.

Zutaten für die Füllung

  • 450 ml Kürbispüree (siehe hier)
  • 350 ml gezuckerte Kondensmilch (siehe hier)
  • 2 Eier
  • 1 EL Vanilleextrakt
  • 1 TL Zimt, gemahlen
  • 1/2 TL Ingwerpulver
  • 1/2 TL Nelken, gemahlen
  • 1/4 TL Muskat, gemahlen
  • 1 Prise Salz
  • 100 g Rohrohrzucker

Zubereitung des Pies

Die Hälfte des oben hergestellten Pie-Teigs ausrollen und eine Pie- bzw. Tarteform (eine 23-24 cm Springform tut’s auch) damit auskleiden. Wenn der Rand zu weit übersteht, kann man ihn abschneiden und unter den restlichen Teig am Rand geben. Um den Rand zu formen einfach Teigrand zwischen Daumen und Zeige- & Mittelfinger nehmen  und mit dem Daumen dann etwas eindrücken. Dann rückt man ein Stückchen weiter und weiter bis man einmal die Runde gemacht hat. Hier ein kleines Tutorial-Video mit dieser und noch weiteren Pie-Rand-Ideen (die beschriebene Variante seht ihr bei 1:15 min). Es ist übrigens nicht nötig die Form zu buttern, der Teig enthält bereits ausreichend Butter. 🙂 Nun noch den Boden und die Seiten des Teigs mit einer Gabel einstechen.

Die Form mit dem Teig darf nun nochmal schnell in den Kühlschrank wandern, während ihr die Füllung zusammenrührt. Dafür das Kürbispüree in eine Mixschüssel geben. Zucker und Gewürze dazugeben und gut durchmixen. Nun die Eier untermixen. Abschließend vorsichtig die gezuckerte Kondensmilch dazugeben und gut vermengen.

Die Füllung nun auf den Teig in die Form gießen und den Pie im Ofen zunächst bei 220°C 10-15 min, dann bei 175°C weitere 40-50 min backen. Sollte nicht alles in die Form passen – keine Sorge. Es gibt super tolle Sachen, die man aus der übrigen Füllung machen kann. Ganz oben auf meiner „Unbedingt-Ausprobieren-Liste“ steht Pumpkin French Toast! Aber auch Muffins oder Cookies lassen sich ganz einfach aus den Resten zaubern.

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Wenn die Füllung weitestgehend fest geworden ist, aber in der Mitte noch etwas flüssig aussieht und bei Bewegung leicht „wabbelt“ ist der Pie fertig. Auch wenn er innen noch etwas flüssig wirkt, beim Abkühlen wird dann auch die Mitte fest. Den Pie bei Zimmertemperatur nun vollständig auskühlen lassen, dann in den Kühlschrank stellen.

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Mit schmeckt Pumpkin-Pie am besten kühl oder bei Zimmertemperatur. Auf keinen Fall warm, da man so die Gewürze noch gar nicht rausschmecken kann. Frische Schlagsahne solltet ihr auf jeden Fall dazu reichen. Außer frischem Erdbeerkuchen gibt es glaube ich nichts, wozu sie besser passen würde! 😉

Kürbispüree (selbst gemacht)
Kürbispürre gibt es in Amerika standardmäßig im Supermarkt als Konserve zu kaufen. Man kann es aber auch ganz leicht selbst machen. Anstelle der Zubereitungsweise im Kochtopf, plädiere ich für eine Zubereitung im Ofen. Da braucht man nämlich kein Wasser hinzufügen und läuft somit nicht Gefahr, dass die Füllung zu flüssig wird. (Solltet ihr den Kürbis trotzdem lieber im Topf weich koch wollen, rate ich euch, das ganz am Ende gut zu reduzieren, sodass euer Kürbisbrei am Ende nicht zu wässrig ist.) Zum Garen im Ofen einfach einen Speisekürbis (je nach Größe) in 4-8 Stücke schneiden. Den Strunk entfernen und die Kerne mit einem Löffel herausschaben. Dann die Kürbisviertel bzw. -achtel bei ca. 170°C so lange im Ofen rösten (ca. 45 Minuten), bis sie komplett weich sind.

KuerbisimOfen

Nun lässt sich die Schale ganz leicht entfernen. Falls nötig nochmal mit einem Messer Fruchtfleischreste von der Schale abschaben. Dann einfach in einem Standmixer fein pürieren – fertig! Reste lassen sich wunderbar zweckentfremden – z.B. in einem Latte Macchiato, im morgendlichen Joghurt oder Müsli, kräftig gewürzt z.B. mit Curry in Aufläufen, in Risotto mit Steinpilzen, als Pasta-Sauce oder oder oder…

Gezuckerte Kondensmilch (selbst gemacht)
Auch die gezuckerte Kondensmilch habe ich in Kenia selbst gemacht. Habe nämlich erst keine gefunden und war außerdem gespannt, ob man einen Unterschied zur Version aus Tube oder Dose schmecken würde. Ich war begeistert, wie einfach die Herstellung ist und werde künftig nicht mehr zur konservierten Fertig-Version greifen. Man braucht lediglich zwei Stunden Zeit, in denen man etwa alle 15 Minuten mal kurz den Topfinhalt rührt. Man kann nebenbei also auch wunderbar ein bisschen arbeiten.

Für etwa 350-400 ml gezuckerte Kondensmilch benötigt man 1 Liter Vollmilch und ca. 150 g Zucker eurer Wahl – ich habe Rohrzucker verwendet. Die Zutaten gebt ihr in einen Topf, kocht sie unter Rühren einmal gut auf und lasst das ganze dann ca. 2 Stunden lang auf niedrigster Stufe ganz leicht simmern. Dabei etwa alle 15 min mal kurz umrühren, damit die Milch nicht am Topfboden ansetzt. Abkühlen lassen. Beim Aufbewahren im Kühlschrank am besten mit Klarsichtfolie bedecken, so bildet sich keine Haut.

About Carolin

Ich bin Caro - die Person hinter dem Blog CaroKocht. Hier teile ich meine Leidenschaft für pflanzliche saisonale Küche, berichte über Hintergründe aus der Lebensmittelwirtschaft und gebe euch meine besten Foodie Tips für Berlin und Umgebung!

1 thought on “Pumpkin Pie ♥

  1. Lecker, ich liebe Pumpkin Pie. 🙂 Danke auch für die Verlinkung.
    Die gezuckerte Kondensmilch kann man sonst auch gut aus 1 : 1 Zucker und Kondensmilch kochen. Das geht es schneller als das direkte Kochen aus Milch.
    Liebe Grüße, Becky

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